Wir müssen unsere gemeindliche Infrastruktur erhalten und ausbauen. Wir dürfen den Investitionsstau nicht größer werden lassen und müssen in Straßen, Hallen und Bürgerhäuser investieren. Dazu braucht es eine ehrliche Bestandsaufnahme und einen klaren, mit den Gremien zusammen erarbeiteten Plan, wie, wann und wo die nötigen Investitionen getätigt werden können, ohne den gemeindlichen Haushalt zu überlasten. Deswegen müssen wir auch offen sein für neue Wege und gemeinsam mit den Nutzern zukunftsfähige Konzepte erarbeiten.  Auch für den Radverkehr können wir mehr tun, sei es durch eine bessere Beschilderung vorhandener Radwege, die Verbesserung des Weges an sich oder durch neue Radwege, wie z. B. von Bersrod nach Beuern.

Als Bürgermeister will ich Ansprechpartner für die Unternehmen und Gewerbetreibenden  sein. Wir müssen die Unternehmen, die wir haben hier halten und können froh sein, dass so viele Unternehmen auch unglaublich viel für die Gemeinschaft leisten. Mit der Entwicklung eines neuen Gewerbegebietes möchte ich auch hier Perspektiven schaffen und damit natürlich auch einen Beitrag zur Konsolidierung des Haushaltes leisten.

Wir brauchen ein Konzept, wie Politik und Verwaltung die vielen ehrenamtlichen Vereine und Aktiven noch besser unterstützen kann. Die Vereine sind das Herzstück unserer Gemeinde und verdienen Wertschätzung und Unterstützung. Klare Ansprechpartner und ein direkter und verlässlicher Austausch sind für mich eine Grundvoraussetzung und bilden die Grundlage für eine fruchtbare Zusammenarbeit.

 

Wir müssen für ausreichend Kindergartenplätze sorgen: Neben dem Neubau von Kindertagesstätten in den Neubaugebieten von Burkhardsfelden und Lindenstruth, müssen auch in Ettingshausen neue Plätze geschaffen werden. Dieser Neubau muss ohne Verzögerungen erfolgen. Auch die Situation in den anderen Ortsteilen müssen wir im Blick behalten. Dabei müssen die pädagogischen Anforderungen im Mittelpunkt stehen und vor allem bei baulichen Maßnahmen berücksichtigt werden. Weitere Kooperationen mit Trägern sind denkbar und müssen in den Gremien beraten werden. 

Der Mangel an Fachkräften in vielen Bereichen macht sich auch in der Gemeinde Reiskirchen bemerkbar. Nicht nur, aber auch aus diesem Grund, muss das Bild der Gemeinde als Arbeitgeber attraktiver werden. Auch eine kommunale Unterstützung von Kindertagespflegepersonen kann ich mir vorstellen.

Um die vielen Herausforderungen, die wir gemeinsam bewältigen müssen, positiv für unsere Gemeinde zu meistern müssen wir mehr miteinander arbeiten. 

Dazu braucht es ein neues Miteinander zwischen Bürgermister, Verwaltung, Politik, Vereinen, Akteuren auf den verschiedenen Ebenen und den Bürgerinnen und Bürgern. Bei aller Unterschiedlichkeit in einzelnen Fragen müssen wir immer das Gute für unsere Gemeinde im Auge behalten und danach handeln. 

Die Neubaugebiete in Burkhardsfelden und Lindenstruth müssen entwickelt und vermarktet werden, damit Familien die Möglichkeit haben in Reiskirchen zu bleiben oder nach Reiskirchen zu kommen.

Bei der Entwicklung und Vermarktung durch Investoren muss die Gemeinde den Prozess eng begleiten und dafür sorgen, dass die gemeinde- und ortsansässigen Interessenten berücksichtigt werden. Die Erarbeitung einer gemeindlichen Vergaberichtlinie, die z. B. ehrenamtliches Engagement stärker berücksichtigt möchte ich gerne anstoßen. Nach Möglichkeit sollten Schottergärten verhindert und andere Klima- und Naturschutzaspekte im Bebauungsplan festgehalten werden.  Über die im Flächennutzungsplan ausgewiesenen Neubaugebiete hinaus sollte eine weitere Flächenversiegelung nur in einem für den Ortsteil passenden Rahmen erfolgen. Dies gilt insbesondere für Ettingshausen und Saasen.

Reiskirchen muss attraktiv, sicher und lebendig für alle Generationen sein. Dazu gehört für mich eine Bestandsaufnahme unserer Spielplätze und ein Austausch mit den Jugendlichen in unserer Gemeinde, was wir auch für die Jugendgeneration tun können, wie beispielsweise ein kleines Basketballfeld. 

Auch für die ältere Generation können wir mehr tun. Gemeinsam mit unserem aktiven Seniorenbeirat möchte ich Maßnahmen entwickeln, wie wir Senioren noch aktiver in unser Gemeinschaftsleben einbinden und beteiligen können. Das auch um der zunehmenden Einsamkeit entgegenzuwirken. 

Wir müssen stärker als bisher die Folgen unseres Handelns in Bezug auf Umwelt- und Klimaschutz überdenken. Dazu gehört für mich ein stärkerer Blick auf Nachhaltigkeit bei Baumaßnahmen und wo immer möglich die Installierung von Photovoltaikanlagen bei gemeindlichen Liegenschaften. Auch die Vorgaben und Entwicklungen im Bereich „Kommunale Wärmeplanung“ können dazu einen Beitrag leisten. Sichtbar für alle Bürgerinnen und Bürger ist in dieser Hinsicht vor allem unser Gemeindewald. Wir müssen unseren Wald in Zukunft besser schützen und aufforsten. Er dient nicht nur als Naherholungsgebiet, sondern leistet auch einen wichtigen Beitrag zum Klimaschutz. Der neu eingesetzte Arbeitskreis Forst sollte regelmäßig tagen und seine Empfehlungen nach Möglichkeit in die Tat umgesetzt werden. Klar ist auch, dass wir auch in unseren Wald investieren müssen. Ein ausgeglichener Waldwirtschaftsplan sollte nicht das wichtigste sein, sondern die nachhaltige Entwicklung unseres Waldes.

 

Wir müssen die Stelle des Klimaschutzmanagers/der Klimaschutzmanagerin zügig besetzen und so ausgestalten, dass auch die Bürgerinnen und Bürger einen Mehrwert davon haben. Auch hier sind sinnvolle Kooperationen und Veranstaltungen mit Expertinnen und Experten vom Landkreis Gießen oder Verbänden und Institutionen denkbar. Die Expertise soll darüber hinaus natürlich bei allen politischen Entscheidungen berücksichtigt werden. Die Gemeinde muss als Vorbild voran gehen und die Bürgerinnen und Bürger mitnehmen. Ihnen den Nutzen aufzeigen und beratend zur Seite stehen. Dazu braucht es einen Kriterienkatalog für Freiflächenphotovoltaikanlagen, damit Entwickler, Investoren aber auch Bürgerinnen und Bürger wissen nach welchen Kriterien und wo dies möglich ist.

Die Digitalisierung muss auch in der Gemeinde Reiskirchen weiter vorangetrieben werden. Das Online-Zugangs-Gesetz macht in Bezug auf die Verwaltungsdienstleistungen konkrete Vorgaben, die in die Tat umgesetzt werden müssen. Dabei muss die Nutzfreundlichkeit und Übersichtlichkeit im Mittelpunkt stehen. Dazu gehört auch eine übersichtliche und ansprechende Homepage der Gemeinde, die alle nötigen Informationen enthält und eine Online-Terminvergabe, falls man das Rathaus aufsuchen will oder muss.

Bei Neubaugebieten muss eine Glasfaserversorgung des Gebietes sichergestellt sein. Für mich ist auch die Einführung einer regelmäßigen, digitalen Bürgersprechstunde denkbar.

Ich möchte auch als Bürgermeister ansprechbar und nah bei den Bürgerinnen und Bürgern sein, mit Ihnen kommunizieren und Maßnahmen und Vorhaben in unserer Kommune erklären. Deshalb werde ich nicht nur Veranstaltungen besuchen, sondern mit einer wöchentlichen Kolumne im „Blättchen“ und über die sozialen Medien regelmäßig informieren. Außerdem möchte ich einmal pro Jahr, bzw. anlassbezogen jeden Ortsbeirat besuchen und bei größeren Maßnahmen durch öffentliche Ortstermine die Bürgerinnen und Bürger mitnehmen.

Reiskirchen hat mit seiner zentralen Lage im Landkreis Gießen eine gute Ausgangsposition, auch was den ÖPNV angeht. Neben den Bahnhaltepunkte in Reiskirchen und Saasen werde ich mich auf alle Ebenen für einen weiteren Haltepunkt in Lindenstruth einsetzen, auch wenn dies bedeutet dicke Bretter bohren zu müssen. Die Busverbindungen aus den Ortsteilen nach Reiskirchen und Gießen sollten zielgerichtet verbessert werden. Dabei gilt, das Kosten, die bei Ausweitungen der Verbindungen immer entstehen, auch im Verhältnis zum Nutzen stehen müssen. Mögliche Verbesserungen gilt es deshalb eng mit den Ortsbeiräten abzustimmen. Sollten die Rahmenbedingungen es erlauben sind auch On-Demand- Projekte oder andere neue und innovative Möglichkeiten zu prüfen.

Sicherheit und Sauberkeit spielen auch für die Bürgerinnen und Bürger in unserer Gemeinde eine wichtige Rolle. Den engagierten und motivierten Mitarbeiter des Bauhofes gilt mein Dank und meine Wertschätzung. Sie sorgen für das Außenbild unserer Gemeinde und benötigen daher alle Unterstützung und die dafür notwendige Ausrüstung. In Zusammenarbeit mit dem Bauhof möchte ich außerdem auf gemeindlichen Bauzaunplanen über Maßnahmen oder z. B. freie Stellen der Gemeinde informieren und werben.

 

Die Gemeindevertretung hat die Teilnahme am KOMPASS-Programm beschlossen. Als Bürgermeister möchte ich dieses Programm nutzen, um durch eine Kooperation mit der Polizei das subjektive Sicherheitsgefühl der Bürgerinnen und Bürger zu verbessern. Mit dem Kauf des neuen mobilen Blitzers, gemeinsam mit der Stadt Grünberg, haben wir wieder die Möglichkeit den fließenden Verkehr und Geschwindigkeitsverstöße zu kontrollieren. Für diese Kontrollen, wie für die Kontrolle des ruhenden Verkehrs (Falschparker etc.) kann es künftig sinnvoll sein eine weitere Stelle für einen Hilfspolizeibeamten im Haushalt zu schaffen.